Viele hatten die Linke schon abgeschrieben. Doch kurz vor dem Parteitag steigen die Umfragewerte und damit die Chancen, für eine Überraschung zu sorgen.
Naja, die Kremelfans sind wohl größtenteils weg, aber es gibt da immernoch viele die autoritären Sozialismus gut finden. Aber Angesichts des Rechtsrucks aller übrigen relevanten Parteien in Deutschland, wohl das geringste Übel derzeit.
Das hängt auch mit der Demografie in der Partei zusammen. Ich bin vor kurzem in die Partei eingetreten und habe ein Blick auf die Altersverteilung für Dresden erhalten (ich weiß nicht, ob die auch so öffentlich verfügbar ist). Aber jedenfalls sieht die Altersverteilung ungefähr so aus: Mindesteintrittsalter bis ca. 40 Jahre mit ca. 60–70 %, 40 bis 70 mit <5 % und der Rest 70+. Das bedeutet, das einige Genoss*innen Jahrzehnte in der SED waren und sich immer noch zum Teil so verhalten. Das ist dann für uns jüngere immer komisch, wenn ältere Personen davon reden, dass sie jetzt schon 60 Jahre in der Partei sind, obwohl es die Linke noch nicht so lange gibt.
Ich denke auch, dass eine Oppositionspartei, die in der Außenpolitik eine (im Vergleich zur Regierung) Aussenseiterrolle einnimmt, wesentlich besser zu ertragen wäre, als ein Bundestag in dem entweder SPD oder grüne die linkeste Partei sind
Ich finde, dass die Vorstellung der Ukraine keine Waffen mehr zu liefern, was faktisch der Ukraine die Möglichkeit zur Selbstverteildigung nehmen würde, nicht einfach nur eine Außenseiterposition ist, sondern ziemlich zynisch.
Laut interview mit dem Kovorsitzenden ist der Standpunkt der Linke da etwas differenzierter und man will die Ukraine durchaus mit verschiedenen Mitteln unterstützen. Direkte Waffenlieferungen aus Deutschland helfen vor allem der deutschen Rüstungsindustrie.
Naja. Irgendwer muss die Waffen mit denen sich die Ukrainer verteidigen ja herstellen. Idealerweise könnten sie sich selbst versorgen und wären damit unabhängig von wankelmütigen Partnern, aber ich befürchte diese Kapazitäten haben sie schlicht (noch) nicht.
Ehrlich gesagt warte ich auch noch darauf, dass eine Partei mal vorschlägt Waffen zu liefern, aber irgendwie* das daran Profitieren abzustellen. Ich kann mich mit Waffenlieferungen in Konfliktgebiete deutlich besser anfreunden, wenn ich nicht die Angst hätte, das interessierte Kreise das Kämpfen pushen, weil sie richtig gut daran verdienen.
* indem man die Konzerne verstaatlicht, mit Übergewinnsteuern belegt oder irgendwie Dividenden und Aktiengeschäfte einfriert.
Also ich fände es z.B. ok die scheinbar nicht mehr benötigten VW Produktionswerke den Ukrainern zu verfügung zu stellen um dort in Eigenregie Teile für militärisch nutzbare Fahrzeuge und Dronen zu produzieren.
Wenn Firmen nicht davon profitieren dürfen, an der Verteidigung einer verbündeten Demokratie beteiligt zu sein, wovon dürfen die denn dann profitieren? Was für eine absurde, weltfremde Forderung.
Die Firmen können ja auch profitieren und die Kohle in R&D stecken oder Ausweitung der Produktion. Die Shareholder sollen nicht profitieren, damit sie keinen Incentive haben, für einen möglichst langen Konflikt zu lobbyieren.
Und die Unterscheidung “Waffen verkaufen in Friedenszeiten, um die Armee verteidigungsfähig zu halten” und “Waffen nicht in Konfliktregionen” ist ja nicht verrückt, das macht die Salonlinke ja seit jeher so. Und wenn man jetzt sagt “an letzterem wird nicht verdient” findet man glaube ich tragfähige Lösungen mit Fundilinken.
Das wäre für die Firmen jetzt gar nicht vorteilhaft plötzlich die Preise zu erhöhen: Wer will schon Geschäfte machen mit Leuten die bekannt dafür sind Staaten zu erpressen, gerade wenn es um Verteidigung gibt. Umgekehrt haben die eher Interesse daran Rabatt zu geben damit sich die Systeme bewähren können, so eine Werbung kannste mit Geld gar nicht bezahlen.
Und wenn Diehl jetzt mehr IRIS-T verkauft und KNDS RCH-155 dann werden die auch für die Bundeswehr billiger.
…davon mal abgesehen sollte man an den Besitzstrukturen von z.B. Rheinmetall aber auch mal deutlich rumschrauben, ja. Den Franzosen ist das bestimmt auch ein Dorn im Auge, warum gehört die deutsche Rüstungsindustrie zu großen Anteilen Amis.
Da es keine andere linke Partei im Bundestag gibt (außer vielleicht die Grünen), muss Die Linke aktuell alle linken Strömungen repräsentieren. Da gehören von Anarchisten bis Kommunisten alle dazu. Geil find ichs auch nicht, aber ist auch irgendwie demokratisch.
Es ist nicht demokratisch, offen demokratiefeindliche Kräfte in den eigenen Reihen zu dulden. Es ist auch nicht demokratisch, 1:1 Positionen Russlands zu vertreten.
das tut die Linke doch überhaupt nicht. Keine Ahnung, warum dieses Narrativ ständig gebetsmühlenartig wiedergekaut wird. Die Linke kritisiert Russland und benennt ihn klar als Aggressor und Kriegstreiber. Das sie dennoch für diplomatische Maßnahmen ist, liegt halt im Kern einer linken Grundausrichtung, die in Kriegen die Summe aller Einzelteile sieht und Waffenlieferungen eben als ein Teil davon sieht, der eine immer wieder sich selbst befeuernde Spirale sieht. Man muss mit dieser grundpazifistischen Idee nicht übereinstimmen, aber das macht die linken noch lange nicht zu Putinknechten oder Feinden der Ukraine.
Einknicken vor kriegerischen autoritären Regimes - und genau das wäre die Einstellung der Waffenlieferungen - ist nicht Pazifismus. Echter Pazifismus benötigt militärische Stärke, um den Frieden zu bewahren.
Naja, die Kremelfans sind wohl größtenteils weg, aber es gibt da immernoch viele die autoritären Sozialismus gut finden. Aber Angesichts des Rechtsrucks aller übrigen relevanten Parteien in Deutschland, wohl das geringste Übel derzeit.
Das hängt auch mit der Demografie in der Partei zusammen. Ich bin vor kurzem in die Partei eingetreten und habe ein Blick auf die Altersverteilung für Dresden erhalten (ich weiß nicht, ob die auch so öffentlich verfügbar ist). Aber jedenfalls sieht die Altersverteilung ungefähr so aus: Mindesteintrittsalter bis ca. 40 Jahre mit ca. 60–70 %, 40 bis 70 mit <5 % und der Rest 70+. Das bedeutet, das einige Genoss*innen Jahrzehnte in der SED waren und sich immer noch zum Teil so verhalten. Das ist dann für uns jüngere immer komisch, wenn ältere Personen davon reden, dass sie jetzt schon 60 Jahre in der Partei sind, obwohl es die Linke noch nicht so lange gibt.
Ich denke auch, dass eine Oppositionspartei, die in der Außenpolitik eine (im Vergleich zur Regierung) Aussenseiterrolle einnimmt, wesentlich besser zu ertragen wäre, als ein Bundestag in dem entweder SPD oder grüne die linkeste Partei sind
Ich finde, dass die Vorstellung der Ukraine keine Waffen mehr zu liefern, was faktisch der Ukraine die Möglichkeit zur Selbstverteildigung nehmen würde, nicht einfach nur eine Außenseiterposition ist, sondern ziemlich zynisch.
Laut interview mit dem Kovorsitzenden ist der Standpunkt der Linke da etwas differenzierter und man will die Ukraine durchaus mit verschiedenen Mitteln unterstützen. Direkte Waffenlieferungen aus Deutschland helfen vor allem der deutschen Rüstungsindustrie.
Naja. Irgendwer muss die Waffen mit denen sich die Ukrainer verteidigen ja herstellen. Idealerweise könnten sie sich selbst versorgen und wären damit unabhängig von wankelmütigen Partnern, aber ich befürchte diese Kapazitäten haben sie schlicht (noch) nicht.
Ehrlich gesagt warte ich auch noch darauf, dass eine Partei mal vorschlägt Waffen zu liefern, aber irgendwie* das daran Profitieren abzustellen. Ich kann mich mit Waffenlieferungen in Konfliktgebiete deutlich besser anfreunden, wenn ich nicht die Angst hätte, das interessierte Kreise das Kämpfen pushen, weil sie richtig gut daran verdienen.
* indem man die Konzerne verstaatlicht, mit Übergewinnsteuern belegt oder irgendwie Dividenden und Aktiengeschäfte einfriert.
Also ich fände es z.B. ok die scheinbar nicht mehr benötigten VW Produktionswerke den Ukrainern zu verfügung zu stellen um dort in Eigenregie Teile für militärisch nutzbare Fahrzeuge und Dronen zu produzieren.
Wenn Firmen nicht davon profitieren dürfen, an der Verteidigung einer verbündeten Demokratie beteiligt zu sein, wovon dürfen die denn dann profitieren? Was für eine absurde, weltfremde Forderung.
Die Firmen können ja auch profitieren und die Kohle in R&D stecken oder Ausweitung der Produktion. Die Shareholder sollen nicht profitieren, damit sie keinen Incentive haben, für einen möglichst langen Konflikt zu lobbyieren.
Und die Unterscheidung “Waffen verkaufen in Friedenszeiten, um die Armee verteidigungsfähig zu halten” und “Waffen nicht in Konfliktregionen” ist ja nicht verrückt, das macht die Salonlinke ja seit jeher so. Und wenn man jetzt sagt “an letzterem wird nicht verdient” findet man glaube ich tragfähige Lösungen mit Fundilinken.
Das wäre für die Firmen jetzt gar nicht vorteilhaft plötzlich die Preise zu erhöhen: Wer will schon Geschäfte machen mit Leuten die bekannt dafür sind Staaten zu erpressen, gerade wenn es um Verteidigung gibt. Umgekehrt haben die eher Interesse daran Rabatt zu geben damit sich die Systeme bewähren können, so eine Werbung kannste mit Geld gar nicht bezahlen.
Und wenn Diehl jetzt mehr IRIS-T verkauft und KNDS RCH-155 dann werden die auch für die Bundeswehr billiger.
…davon mal abgesehen sollte man an den Besitzstrukturen von z.B. Rheinmetall aber auch mal deutlich rumschrauben, ja. Den Franzosen ist das bestimmt auch ein Dorn im Auge, warum gehört die deutsche Rüstungsindustrie zu großen Anteilen Amis.
In meinen Augen auch einer der schwerwiegendsten Gründe gegen eine Wahl, aber am Ende nicht ausschlaggebend
Da es keine andere linke Partei im Bundestag gibt (außer vielleicht die Grünen), muss Die Linke aktuell alle linken Strömungen repräsentieren. Da gehören von Anarchisten bis Kommunisten alle dazu. Geil find ichs auch nicht, aber ist auch irgendwie demokratisch.
Es ist nicht demokratisch, offen demokratiefeindliche Kräfte in den eigenen Reihen zu dulden. Es ist auch nicht demokratisch, 1:1 Positionen Russlands zu vertreten.
das tut die Linke doch überhaupt nicht. Keine Ahnung, warum dieses Narrativ ständig gebetsmühlenartig wiedergekaut wird. Die Linke kritisiert Russland und benennt ihn klar als Aggressor und Kriegstreiber. Das sie dennoch für diplomatische Maßnahmen ist, liegt halt im Kern einer linken Grundausrichtung, die in Kriegen die Summe aller Einzelteile sieht und Waffenlieferungen eben als ein Teil davon sieht, der eine immer wieder sich selbst befeuernde Spirale sieht. Man muss mit dieser grundpazifistischen Idee nicht übereinstimmen, aber das macht die linken noch lange nicht zu Putinknechten oder Feinden der Ukraine.
Einknicken vor kriegerischen autoritären Regimes - und genau das wäre die Einstellung der Waffenlieferungen - ist nicht Pazifismus. Echter Pazifismus benötigt militärische Stärke, um den Frieden zu bewahren.