Habt ihr als Kinder an den Weihnachtsmann geglaubt? Habt ihr es irgendwann selber rausgefunden, oder hat es euch jemand gesagt? Erzählt ihr euren eigenen Kindern vom Weihnachtsmann?
Ich selber kann mich nicht ganz so weit zurückerinnern, erinnere mich aber noch daran, dass wir das ganze Spiel mit Christkind und so aufrecht erhalten haben bis wir 14 oder so waren. Da war dann allen beteiligten klar, dass niemand mehr an den Weihnachtsmann oder so glaubt.
Meinen eigenen Kindern werde ich vermutlich auch erstmal erzählen, dass der Weihnachtsmann die Geschenke bringt. Ich gehe aber davon aus, dass sie es schnell rausfinden werden, da sich meine Schwiegermutter gerne als Weihnachtsmann verkleidet und dann Geschenke verteilt.
Ich lese das jetzt so oft, dass ich doch mal fragen muss. Was ist denn ein Christkind?
Ein Jesusbaby. Noch fragen?
“Ein” Jesusbaby? Gibt es mehrere? Und war der nicht 30 oder so als der gestorben ist?
Gemeint ist einerseits das süße kleine Jesusbaby, welches der Legende nach an Weihnachten im Stall geboren und als hölzerne, oft unmenschlich deformierte, Krippenfigur zwischen Maarja und Joosep feierlich drapiert wird. Im krassen Gegensatz dazu steht andererseits die Interpretation à la Einkaufszentrum, in welcher das Christkind häufig von weiblichen Laiendarstellerinnen mit Engelsflügeln und blonden Perücken inkl. Heiligenschein zum Besten gegeben wird. Auch diese Interpretation fußt aber auf traditioneller Kunstgeschichte die bis ins Mittelalter zurück reicht. Somit ist letztlich nicht wirklich klar wer oder was das Christkind eigentlich wirklich ist, wie es auszusehen hat und ob es eher Säugling oder Kleinkind ist?¿
Da fuk?
Du kommst aus Süddeutschland. Christkinder gibts im Norden gar nicht
Also ich kann selbst bezeugen, dass mindestens ein großes Hannoveraner Einkaufszentrum dieses Jahr auch ein paar Ferienjobberinnen in Christkind Aufmachung aufzubieten hatte.
Interessant. Damit ist Hannover dann offiziell keim Norddeutschland mehr!
Ist das dann Kinderarbeit?
Bei uns ist es das Christkind. Sobald die Kinder groß genug sind wird ihnen erklärt dass man für seine lieben zum Christkind wird. Also man beschenkt die anderen.das finde ich Recht gut.
Ich frage mich als Atheist schon, warum man nicht an den Weihnachtsmann glauben darf, aber an einen Gott glauben muss und warum zweiteres nicht ebenso schlimme wenn nicht schlimmere Folgen hat. Naja, die Frage wird mir nie zufriedenstellend beantwortet werden. Im Namen des Weihnachtsmannes hat glaube ich aber deutlich seltener in der Vergangenheit jemand einen anderen Menschen umgebracht.
Der Weihnachtsmann ist auch etwas zahnlos geworden, seitdem keine Ruten und Kohlen mehr verteilt werden.
Wie bei allem kommt es darauf an, wie die Eltern damit umgehen und wie stark das Kind darein gesteigert ist.
Ich habe als Kind daran geglaubt, aber irgendwann war es dann vorbei und ich kann mich nicht erinnern, dass ich davon geschädigt wurde.
Und ja, ich kann mich noch gut an die “Magie” zu Weihnachten erinnern, die Vorfreude auf die Geschenke und auch die Ehrfurcht vorm Weihnachtsmann, man war ja schließlich nicht nur artig. Das würde ich gerne an die nächste Generation weitergeben.
Wir hatten recht früh die Vermutung das es eine Lüge ist. Ich glaube wir (Bruder und Ich) waren so zwischen 6 und 8 als wir uns Nachts im Treppenhaus (wo die Schuhe standen) hinter der Kellertreppe versteckt haben um auf den Nikolaus zu warten.
Nach einer Weile haben wir dann die Mama erwischt … dann war der gig up. Sie hat auch direkt alles, inklusive Christkind, zugegeben.
Ich hatte ne ähnliche Story mit der Zahnfee, die die ausgefallenen Zähne unterm Kopfkissen mit Münzen tauschte
Arbeitet ihr inzwischen bei der (Kriminal-)Polizei oder als Detektive?
“der Weihnachtsmann ist in Wirklichkeit Onkel Heinz in Verkleidung” ist ja auch eine Lehre fürs Leben.
Geheimtrick: in diesem Jahr der Vermutung geht der Onkel “auf die Toilette”, aber stattdessen spielt der Nachbar den Weihnachtsmann und der Onkel kommt während der Bescherung wieder.
Bei mir hatten sie das eine Jahr dieselben Schuhe an und dann war der Spuk vorbei.
So aufmerksam muss man erstmal sein!
Mach das ganze Programm, mit Warten auf die Klingel und Freund der Eltern oder so als Weihnachtsmann.
Hat super Spaß gemacht und ich war früher zwar kritisch, hab aber nie am Bart gezogen hehe
Das ganze muss romantisch sein. Im Gegenteil kann es schaden wenn man gar keine Rituale hat. Zahnfee, Adventssäckchen, Nikolaus, Osterhase. Ich hab schon tolle Eltern
Meine Nichte wurde immer abgelenkt, die Geschenke unter den Baum gelegt und dann hat der Weihnachtsmann geklingelt. Leider war er dann schon wieder weg, als meine Nichte an der Tür war
Ich denke das war früh vorbei, jedenfalls auch so früh, dass ich mich heute nicht mehr dran erinnern kann, mal ernsthaft an den Weihnachtsmann geglaubt zu haben. Außerdem gab es hier stattdessen das Christkind. Und ich weiß nicht, als Kind hatte das alles einen ganz anderen Charme als Konsum, noch mehr Konsum und man steht mit 200 Leuten im Supermarkt an, weil man letzte Woche keine Zeit zum Einkaufen hatte.
Verkleiden hat aber was. Warum nicht auch als Weihnachtsflausch? Soll ja auch etwas besonderes sein.
Hier bei uns bringt das Christkind die Geschenke. Als Kind hatte das schon immer was magisches, wenn plötzlich die Geschenke unterm Baum lagen.
Wie das meine Eltern damals gemacht haben, ohne das wir es mitbekommen haben, weiß ich bis heute nicht (und will es auch nicht wissen).
Darauf das es kein Christkind gibt sind meine Schwester und ich irgendwann selbst gekommen.
Bei der Familie meiner Frau wurde Heiligabend immer ein Grund für die Kinder gefunden raus zu gehen und irgendwann wurde dann geklingelt und die Geschenke lagen magisch vom Christkind gebracht unterm Baum. Vielleicht hing noch Engelshaar am Türknauf oder so. Und dann haben sich alle auf die Geschenke gestürzt.
Bei mir in der Familie wurden in der Adventszeit nach und nach die Geschenke unter den Baum gelegt. Auch vom Christkind, was aber nicht bedeutete, dass man nicht eigene Geschenke drunterlegen konnte. Und Heiligabend wurde dann irgendwann halt gesagt, dass jetzt Bescherung sei und das jüngste Mitglied der Familie hat nach und nach Geschenke unterm Baum hervor geholt und dem Empfänger übergeben und wir haben alle beim Auspacken zugesehen.
Inzwischen präferiert meine Frau auch letzteres Modell.
Keine Ahnung wann ich aufgehört habe ans Christkind zu glauben. Dazu kam ohnehin noch der Weihnachtsmann, weil meine Mutter aus Norwegen kommt. Wir haben statt einer Krippe ein Nissehus, ein schneebedecktes Haus um das herum viele kleine Weihnachtsmänner ihren Spaß haben. War also ohnehin immer ein seltsamer Misch-Masch bei uns.
Mein ältester hat wohl in einem Abendgespräch meiner Frau mal gestanden, dass er wüsste dass wir das alles seien. Ein Jahr später war davon nichts mehr zu spüren. Er hatte das anscheinend komplett unterdrückt.
Keine Ahnung wie jetzt der Stand bei meinen Kindern ist. Man kann ja auch nicht nachfragen, ohne der Magie einen Knacks zu versetzen. Zumindest versuchen wir dem dogmatischen Religionsunterricht ein wenig entgegen zu steuern.
Und bei all dem gibt es Filme wie den Polarexpress, die den Kindern überhaupt erst die Idee in den Kopf pflanzen, dass man nicht an das magische Geschenkebringwesen glauben könnte.
Nein. Im Gegenteil. Fantasie beflügelt.