Ich find’s eh faszinierend, wie sehr der Schulmathematikunterricht versagt und dann als Belohnung für sein Versagen nur noch mehr Stunden auf Kosten anderer Fächer bekommt, weil STEM. Jeder Schüler hat in Deutschland mindestens 10 Jahre Schule. Mit zig Stunden Mathe jede Woche. Und was kommt am Ende bei raus? Ein erstaunlich großer Teil beherrscht selbst Basis-Fähigkeiten nicht. Viele denken, dass sie “Mathe nicht können”. Firmen plündern weite Bevölkerungsanteile schamlos aus, weil keiner einfachste Wahrscheinlichkeitsrechnung beherrscht oder Zinsrechnung.
10 Jahre Deutschunterricht. Und kannst du mir aus dem Stehgreif 5 Stilformen nennen und ein Gedicht aus der Romantik interpretieren?
10 Jahre Musik und Kunst? Kannst du Noten lesen, Beethoven interpretieren und mir erklären, was den Stil von van Gogh vom Stil von Monet unterscheidet?
5 Jahre Geschichtsunterricht? Weißt du noch, von wann bis wann der 30 Jährige Krieg ging?
5 Jahre Geographieunterricht? Was ist eine Moräne? Und kannst du noch alle Hauptstädte der deutschen Bundesländer?
Das ist ehrlich gesagt bei mir völlig unterschiedlich:
Ja, ich kann noch Gedichte interpretieren. Mach ich erstaunlicherweise sogar häufiger, denn, wenn man mal ehrlich ist: Songtexte sind ja auch nur Gedichte mit Musikuntermalung. Ich bin aber natürlich nicht so bescheuert und schreibe das Versmaß auf.
Tragischerweise sind die von dir angesprochenen Themen bei mir nie im Musik- oder Kunstunterricht angesprochen worden. Im Rückblick völliges versagen der Lehrer
Dann ist bei dir in den Fächern mehr hängengeblieben als bei mir. 30 Jährigen Krieg müsste ich z.B. noch mal nachschlagen und die Hauptstädte von Niedersachsen und NRW würde ich mit Hannover und Essen? vermuten.
Dafür weiß ich noch, dass sich die Seitenhalbierenden vom Dreieck im Mittepunkt des Außenkreises schneiden und die Winkelhalbierenden im Mittepunkt des Innenkreises. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, wie ich das “warum muss man das Wissen?” im Matheunterricht gefragt habe, und welcher Mitschüler die Idee gegeben hatte, dass man so z.B. ein rundes Gebäude auf einer dreieckigen Grundfläche planen kann.
Ich habe dann auch im weiteren Bildungsweg den STEM Schwerpunkt. Andere haben andere Schwerpunkte gewählt. Die Grundlage bleibt am Ende die allgemeine Bildung, die wir alle in der Schule bekommen haben. Da scheint die Qualität in den einzelnen Fächern auch v.a. von den Lehrenden abhängig zu sein, und weniger vom Fach an sich, oder wieviel Stunden dem Fach gegeben wurden.
War es doch Düsseldorf. Ich dachte Düsseldorf, aber dann, dass ich es vielleicht nur werwechselt habe, weil ich Düsseldorf sonst nur als Herkunftsstadt der Toten Hosen kenne.
Ich gebe dir recht, dass Schule echt kein gutes System ist. Aber es geht auch nicht darum, möglichst all diese Sachen auswendig zu lernen. Es geht darum, das lernen zu lernen und selber auf Lösungen zu kommen. Kritisches Denken zu lernen. Und wie du dir später eben Wissen eigenständig erschließen kannst. Das ist im Studium ja auch nicht anders. Ich weiß auch ganz viele Fakten aus meinem Studium nicht mehr. Aber ich habe gelernt, wie ich in meiner Disziplin eigenständig Wissen hervorbringen und Forschen kann.
Ich find’s eh faszinierend, wie sehr der Schulmathematikunterricht versagt und dann als Belohnung für sein Versagen nur noch mehr Stunden auf Kosten anderer Fächer bekommt, weil STEM. Jeder Schüler hat in Deutschland mindestens 10 Jahre Schule. Mit zig Stunden Mathe jede Woche. Und was kommt am Ende bei raus? Ein erstaunlich großer Teil beherrscht selbst Basis-Fähigkeiten nicht. Viele denken, dass sie “Mathe nicht können”. Firmen plündern weite Bevölkerungsanteile schamlos aus, weil keiner einfachste Wahrscheinlichkeitsrechnung beherrscht oder Zinsrechnung.
Und wie sieht das mit den anderen Fächern aus?
10 Jahre Deutschunterricht. Und kannst du mir aus dem Stehgreif 5 Stilformen nennen und ein Gedicht aus der Romantik interpretieren?
10 Jahre Musik und Kunst? Kannst du Noten lesen, Beethoven interpretieren und mir erklären, was den Stil von van Gogh vom Stil von Monet unterscheidet?
5 Jahre Geschichtsunterricht? Weißt du noch, von wann bis wann der 30 Jährige Krieg ging?
5 Jahre Geographieunterricht? Was ist eine Moräne? Und kannst du noch alle Hauptstädte der deutschen Bundesländer?
…
Das ist ehrlich gesagt bei mir völlig unterschiedlich:
Dann ist bei dir in den Fächern mehr hängengeblieben als bei mir. 30 Jährigen Krieg müsste ich z.B. noch mal nachschlagen und die Hauptstädte von Niedersachsen und NRW würde ich mit Hannover und Essen? vermuten.
Dafür weiß ich noch, dass sich die Seitenhalbierenden vom Dreieck im Mittepunkt des Außenkreises schneiden und die Winkelhalbierenden im Mittepunkt des Innenkreises. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, wie ich das “warum muss man das Wissen?” im Matheunterricht gefragt habe, und welcher Mitschüler die Idee gegeben hatte, dass man so z.B. ein rundes Gebäude auf einer dreieckigen Grundfläche planen kann.
Ich habe dann auch im weiteren Bildungsweg den STEM Schwerpunkt. Andere haben andere Schwerpunkte gewählt. Die Grundlage bleibt am Ende die allgemeine Bildung, die wir alle in der Schule bekommen haben. Da scheint die Qualität in den einzelnen Fächern auch v.a. von den Lehrenden abhängig zu sein, und weniger vom Fach an sich, oder wieviel Stunden dem Fach gegeben wurden.
Traurige Düsseldorf-Geräusche.
War es doch Düsseldorf. Ich dachte Düsseldorf, aber dann, dass ich es vielleicht nur werwechselt habe, weil ich Düsseldorf sonst nur als Herkunftsstadt der Toten Hosen kenne.
Ich gebe dir recht, dass Schule echt kein gutes System ist. Aber es geht auch nicht darum, möglichst all diese Sachen auswendig zu lernen. Es geht darum, das lernen zu lernen und selber auf Lösungen zu kommen. Kritisches Denken zu lernen. Und wie du dir später eben Wissen eigenständig erschließen kannst. Das ist im Studium ja auch nicht anders. Ich weiß auch ganz viele Fakten aus meinem Studium nicht mehr. Aber ich habe gelernt, wie ich in meiner Disziplin eigenständig Wissen hervorbringen und Forschen kann.