Menschen aus dem schicken Stadtteil Winterhude wollten keine schwulen oder lesbischen Geflüchteten akzeptieren. Die Stadt Hamburg erfüllte ihnen den Wunsch. Jetzt soll eine offenbar weniger verhasste Gruppe von Geflüchteten einziehen.
Die Hamburger Sozialbehörde hat gegenüber der “Hamburger Morgenpost” (Bezahlartikel) bestätigt, dass wegen Anwohnerprotesten die Errichtung einer Unterkunft für queere Geflüchtete gestoppt zu haben. Stattdessen würden an einem schon lange leer stehenden Altbau an der Sierichstraße nun geflüchtete Frauen und Kinder untergebracht werden.
Die Anwohnerinnen seien laut dem Bericht Anwältinnen auf die Stadt zugegangen, um den Einzug der lesbischen, schwulen, trans- und intergeschlechtlichen Geflüchteten zu verhindern. Sie hätten laut Behördensprecher Wolfgang Arnhold damit gedroht, ansonsten gegen die Einrichtung zu klagen. “Wir wollten uns nicht auf eine längere rechtliche Auseinandersetzung einlassen”, so Arnhold. Dies hätte sonst zu viel Unsicherheit geführt.
Statt der geplanten vorläufigen Unterbringung von 38 queeren Geflüchteten sollen nun Wohnungen für 20 alleinerziehende Frauen mit Kindern geschaffen werden. Obwohl dies eine gleich große Auslastung bedeutete, hätten sich die Anwohner*innen mit dieser Gruppe zufrieden gegeben.
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Ich glaube, das kann man so pauschal nicht sagen.
Die Linke wird tendenziell eher von Menschen mit geringem Einkommen gewählt, die FDP eher von solchen mit hohem. Da stimmt dein Argument also gewissermaßen.
Gerade in den letzten Jahren konnten die rechten Parteien aber viele Anhänger bei Geringverdienern gewinnen, die sich abgehängt fühlen à la “die bösen Ausländer nehmen euch armen Deutschen den Wohlstand weg”.
Die Grünen hingegen, die aus meiner Sicht die aktuell linkeste größere Partei darstellen, erfährt die stärkste Unterstützung von Menschen mit Abitur oder Hochschulabschluss und höheren Einkommen.
Quelle zum Nachlesen (leider schon aus 2021): https://www.nzz.ch/international/wahlverhalten-deutschland-muslime-arbeiter-links-rechts-gruen-ld.1637800
Und selbst unter den Superreichen gibt es solche, die sich lautstark für soziale Gerechtigkeit und höhere Steuern einsetzen.
https://www.dw.com/de/davos-superreiche-wollen-mehr-steuern-zahlen/a-68021329
Es gibt einen großen Unterschied zwischen Gutverdienern und Multimillionären (reiche Unternehmer, Manager von großen Konzernen usw.), die wirklich Reichen sind ja nicht so zahlreich. Ich bin leider nicht tief genug drin, um zu sagen, wie viele der Haushalte in diesem “Bonzenviertel” mehrere Millionen besitzen; die Wahlergebnisse die weiter oben verlinkt sind sprechen für mich eher dagegen, dass dort praktisch nur Multimillionäre wohnen.
Laut Wikipedia wohnen in Winterhude circa 60000 Menschen. Denke auch nicht, dass das alles Millionäre oder gar Multimillionäre sind. Auch in Anbetracht der Wahlergebnisse wundert mich immer noch sehr, was die Anwohner da dagegen gehabt haben sollen. Insbesondere, wenn dort Grüne + SPD locker die absolute Mehrheit hätten, kann ich mir kaum vorstellen, dass sich hier eine Mehrheit der Leute explizit gegen queere Flüchtlinge, nicht aber grundsätzlich gegen Flüchtlinge ausgesprochen haben soll.
Am Ende gab es vielleicht nur einige wenige einflussreiche, die hier ihren Kopf durchgesetzt haben und die angeblichen Anwohnerbeschwerden wurden nur vorgeschoben.