Im Juni 2024 wurde Antifaschist*in Maja T. nach Ungarn ausgeliefert. Nun wurde Anklage erhoben – mit drakonischen Strafandrohungen.
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Demnach habe die Staatsanwaltschaft bei einem Geständnis von Maja T. ohne Verhandlung eine Strafe von 14 Jahren angeboten, mit Verbüßung unter „besonders strengen Haftbedingungen“. Ansonsten stehe eine Haftstrafe von 24 Jahren im Raum
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Das Problem ist, dass viele Menschen am Ende weniger demokratisch eingestellt sind, als sie und wir gerne glauben würden. Grundrechtsverletzungen sind für viele einfach weniger schlimm, wenn sie der Outgroup passieren. Und es halt in der deutschen Presselandschaft nun mal so, dass deutlich mehr Leute, jemanden als Outgroup wahrnehmen, wenn sie als “Linke” oder “Linksextrem” betitelt werden.
Das tut hier halt die Taz andersrum, weil die Zielleserschaft eher links ist. Man versucht möglichst Emotionen des Gruppenangriffs in die Schlagzeile zu packen, verpasst dabei aber den Punkt einer Schlagzeile: Das Argument warum ein Artikel gelesen werden soll. Und der ist hier “Polizei verschleppt verfassungswidrig eine deutsche Staatsbürgerin und liefert diese einem möglichen Scheinprozess aus”
Die politische Ausrichtung der Person und auch die härte der Strafe ist nebensächlich zu dem was diesen Fall berichtenswert macht. Trotzdem bilden diese beiden Tatsachen die Überschrift.