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Cake day: July 5th, 2023

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  • Die Kritik, dass die Grünen all ihre Überzeugungen über Bord geworfen haben (Waffenlieferungen Ukraine, AKW Verlängerung, Migration, etc.) ist natürlich ein einfacher Angriffspunkt.

    Das ist jetzt vielleicht nur ein Nebenthema, aber bei zwei von drei deiner Beispiele wurden finde ich absolut keine Überzeugungen über Bord geworfen. Das die Grünen keine Pazifismuspartei sind sollte doch spätestens seit der Beteiligung am NATO-Einsatz im Kosovo und Afganistaneinsatz unter rot/grün mit Joschka Fischer klar sein. Und auch Habeck vertrat schon lange vor 2022 die Ansicht, dass man die Ukraine bewaffenen muss. Und das ist vielleicht eher subjektiv, aber die verbleibenden AKWs um ein paar Monate zu verlängern würde ich jetzt auch nicht als Prinzipien über Bord werfen einordnen. Die verstärkte Nutzung von Kohle im gleichen Zusammenhang schon eher.





  • Dein Beispiel fasst die Tragik ziemlich perfekt zusammen, denn genau über Fälle wie deinen verankert man den Wandel doch in der Gesellschaft und weitet die potentielle Nutzerbasis aus.

    Und z.B. den eventuell ungewollten “Opportunitätskäufern” die es einmalig kaufen, wenn man es doch mal extrem in einem einzelnen Monat kauft, wirkt man doch eh schon durch das eher umständliche Abomodell entgegen. Deutlich besser als mit ein paar Euro mehr. Wobei ich es selbst hier so sehen würde, dass man langfristig vielleicht hoffen kann, dass ein nachhaltiger Wandel stattfindet.


  • Ich kann mir durchaus vorstellen, dass du recht hast und die Preiserhöhung bei vielen rational die Rechnung nicht substantiell ändert. Aber meiner Meinung nach ist es fundamental falsch beim Deutschlandticket über den Preis zu argumentieren. Ich finde damit verfehlt man genau die Essenz, die das Deutschlandticket so genial macht.

    Egal ob es jetzt 49€ oder 58€ kostet, kostendeckend wird das nicht sein und muss es auch nicht. Die wahren Vorteile für die Gesellschaft (und somit den Staat) entstehen doch duch ganz andere indirekte Effekte: Klimaschutz, sozialgerechte Umverteilung, Vereinfachung, Planbarkeit, Lebensqualität und vieles mehr.

    Bis auf die Vereinfachung der Tarife/Strukturen schadet man eigentlich all diesen indirekten Zielen. Ein höhrerer Preis führt zu weniger Nutzern des ÖPNV, was dem Klima schadet, trifft finanziell schwache Überproportional, da Mobilität einen höheren Anteil ihres Budgets ausmacht, Planbarkeit hat alleine schon die Vorhergehende Debatte geschadet, aber eine fast 20%ige Erhöhung nach nur 1 Jahr zerstört jedes Vertrauen endgültig, und Lebensqualität reduziert sich mMn auch, umso mehr man sich durchrechnen muss, ob es sich denn wirklich lohnt.

    Aber wenn man es von der Kostenseite betrachten will, dann sollte man auch bedenken was eine Erhöhung bewirkt. Die “teuren” Dauernutzer bleiben, aber die relativ gesehen “günstigen” Gelegenheitsnutzer oder -wechsler (die sonst z.B. die auch nicht kostenlose Autoinfrastruktur nutzen) vergrault man.


    Davon abgesehen glaube ich, dass sich tatsächlich relativ wenige exakt durchrechnen wieviel sie für Mobilität ausgeben. Die wenigsten werden Verschleiß, Wartung, Reparaturen etc akkurat auf Monatsbasis umrechnen. Das ist deutlich subjektiver und da beinflusst so eine Erhöhung die Entscheidung überproportional stark.

    Stattdessen müssen die Verkehrsgesellschaften ihr Angebot verbessern, z. Bsp. indem Sie Bikesharing, Carsharing oder Parkplätze (für Autos oder E-Bikes) an Bahnhöfen für ihre Kunden (inkl. DT-Abonennten) vergünstigt oder sogar kostenlos anbieten. Ich glaube solcher Service könnte viel mehr Leute, vor allem auf dem Land, dazu bringen mehr Fahrten mit Bahn statt mit Auto zu absolvieren.

    Ob es jetzt die Zusätzlichen Angebote inkludiert braucht weiß ich nicht, vor allem solange der Kernbereich so marode ist. Aber generell unsere Infrastruktur und Gesellschaft weg von einer Fokusierung auf den Autoverkehr zu entwickeln ist sicher sinnvoll. Aber das wird nicht duch eine solche Erhöhung geschehen, wir reden hier gerade mal von ca. 1,4mrd Mehreinnahmen durch die 9€ erhöhung (ausgehend von ca. 13mio Nutzern und der Annahme es werden nicht weniger). Und falls es doch so günstig wäre, dann könnte man die paar € doch auch irgendwo anders im Budget finden.








  • My comment was aimed more towards the excessive CEO pay, not the stagnation in worker’s pay.

    Probably not the best source (just one of the first Google results), but as an example, if I read something like this:

    How much money did Marissa Mayer make while running Yahoo? During her five years at Yahoo, from 2012 to 2017, Marissa’s total compensation, including salary, stock, and bonuses, was $405 million. Verizon acquired Yahoo for a little over $4 billion in 2016. Marissa earned roughly $120 million from the acquisition through a mix of bonuses, accelerated stock options and salary. For example, she was paid a onetime bonus of $23,011,325 once the Verizon acquisition was finalized.

    Then it seems to me like the shareholders somehow got the short end, despite being the ones with the power to make changes.


  • There might be public displeasure about it, but I think behind the scenes India buying Russia oil is expected and at least to some degree accepted (or possibly even wanted).

    The bigger thing is Russia not generating profits from those sales, which I am speculating is not the case at the prices India is buying at. The upside of Russian oil still being available to the world market is keeping the prices lower, something Europe is very much interested in.





  • Passend dazu habe ich gerade erst gestern ein sehr interessantes Interview im “In Good Company” Podcast gehört zwischen Nicolai Tangen (Verwaltet den Norwegischen Staatsfond) und Robin Zeng (Gründer und CEO von CATL, dem größten Batteriehersteller der Welt):

    Das gesamte Interview ist empfehlenswert, aber ich finde speziell den Abschnitt ab Minute 7 relevant für deinen Punkt.

    Dabei geht es genau darum, wie der Rest der Welt mit China im Bereich der Batterieforschung mithalten kann. Und seine Antwort ist letztlich, genau wie du sagst, anfangend bei den Universitäten. Besonders deprimierend dabei ist, die Anektdote, dass das schon vor 12 Jahren bei einem Besuch von Angela Merkel Thema war.